chronos theatertexte

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Titeldetails

Prinz Sternschnuppe

von Lisa Sommerfeldt

Am Hof des Planeten Doppelkopf herrscht große Aufregung: Prinz Sternschnuppe hat eine rosa Zunge - und, mehr noch, das gefällt ihm sogar! Seine Königseltern verordnen ihm strikten Unterricht im Fach "Hellblau", denn auf Doppelkopf haben Buben nun mal hellblaue Zungen, das war schließlich schon immer so! Als nun aber ein gefährlicher Drache droht, den Planeten zum Frühstück zu verspeisen, sieht Prinz Sternschnuppe die Gelegenheit, dem lästigen Unterricht zu entkommen. Er ist gewitzt genug, dem Drachen einen Handel vorzuschlagen: Gegen eine rosa Beere aus dem verbotenen Garten würde der Drache den Planeten nämlich verschonen. Sternschnuppe bricht sofort auf und trifft auf seiner Reise eine Prinzessin, die viel lieber ein Junge wäre. Die Kinder tun sich zusammen und nach einer abenteuerlichen Reise treffen sie tatsächlich auf die Fee, die über den geheimen Garten wacht. Sie schenkt den Kindern die letzten fünf rosa Beeren: Eine für den Drachen und vier für die Eltern der Kinder. Man muss aber leider sagen, dass der Drache seine Beerenlektion sehr viel schneller lernt als die etwas starrsinnigen Eltern der Kinder. Am Ende findet immerhin aber selbst Sternschnuppes Vater wieder zu seinen Kinderträumen zurück und erkennt, dass man auch mit einer schmucken Haarspange ein sehr würdevoller König sein kann!

Lisa Sommerfeldt spielt mit den Geschlechterrollen und -normen auf sehr phantasievolle und unpädagogische Weise. Da den beiden Kindern ihre Identität ganz selbstverständlich ist, gerät ihre Reise gerade nicht zu einer bloßen Erkundung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Vielmehr lernen die Kinder auf ihrem Weg zwischen den vielen Optionen, die das Erwachsenwerden ihnen bietet, ihre eigene zu wählen. Mit dieser Sicherheit können sie anschließend sogar ihre Eltern einmal produktiv verunsichern.

Besetzung: 2 Darsteller/innen + 1 Puppenspieler/in - oder 5 Darsteller/innen
Alter: empfohlen ab 6
Uraufführung: 01.03.2015, lutzhagen / Theater Hagen, Regie: Miriam Michel


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