chronos theatertexte

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Titeldetails

Fabian. Die Geschichte eines Moralisten - Musiktheater

von Erich Kästner

Von Jakob Vinje nach dem Roman von Erich Kästner

"Die ganze Richtung passt mir nicht."

Im Berlin der großen Weltwirtschaftskrise, am Vorabend der Machtübergabe an Hitler, verliert Jakob Fabian seine Stellung als Werbetexter, weil er zu gut und damit zu teuer ist. Er verliert seine Freundin Cornelia an die korrupte Filmindustrie, und er verliert seinen einzigen Freund Labude, der sich aufgrund eines fatalen Irrtums umbringt. Fabian steht vor den Trümmern seines Lebens. Er ist ein Moralist und versucht doch nach Kräften, sich an die amoralischen Zeiten anzupassen. Er stürzt sich ins Nachtleben und in zügellose Abenteuer. Aber es ekelt ihn vor der Verlogenheit der antibürgerlichen Affären, die sich schon nicht mehr von der Scheinheiligkeit der ehrbaren bürgerlichen Verhältnisse unterscheidet. Er verabscheut die Rechten, gehört aber auch nicht zu den Linken. Fabian hält sich raus und kann dennoch nicht wegschauen. Zu seinem Leben passt sein Ende: Fabian ertrinkt, ganz einfach, weil er nicht schwimmen kann.

Die Zustände, an denen Fabian scheitert, haben sich nicht wesentlich geändert. Zwischenmenschliche Beziehungen gleichen damals wie heute oftmals einem Warentausch, Ideologien stehen noch immer hoch im Kurs, während die Aktien weiter fallen. Revolutionär wäre es, die ganze Richtung zu ändern ...

Charmant und ein bisschen melancholisch zeichnet Jakob Vinjes Musik Fabians Scheitern musikalisch nach, entwirft ein klangliches Panorama des Weimarer Berlins - und lässt immer gerade genügend Hoffnung für die ganz andere Richtung, die Leben und Welt immer einschlagen können.

Bearbeitung: Jakob Vinje / Katharina Vinje
Besetzung: 3 Dame(n) , 4 Herr(en) , 6 Instrumente oder Orchester
Frei zur: UA


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