chronos theatertexte

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Titeldetails

Unberührt

von Agnes Gerstenberg

Josy wollte schon als Kind wildfremde Menschen berühren und noch heute, als junge Frau, glaubt sie, dass sie Kontakt zu anderen, vor allem zu Männern, nur über Berührungen herstellen kann. Da­rüber bleibt sie alleine, weil ihre zu direkten "Angriffe" die Richtigen abstoßen und die Falschen anziehen. Josy weiß nicht, was sie falsch macht, warum sie es falsch macht. Zwar hat sie Freundinnen, aber sie spürt genau, dass sie ihnen oft genug peinlich ist. Josy fühlt es einfach nicht, dass es Kontakt auch durch Augenblicke geben kann, dass er auch zuerst mit Worten entstehen kann, dass er sich lang­sam entwickeln darf. Sie kennt nur das Gefühl auf den Händen. Bis sie auf einer jener unpersönlichen Großstadtparties Robert kennen­lernt, der sie spontan küssen möchte. Zum ersten Mal fühlt es sich richtig an, berührt zu werden und nicht zuerst berühren zu müssen. Doch die Party endet mit einem tragischen Unfall. Und Josy stürzt sich verstört in ein Abenteuer nach dem anderen, immer auf der Suche nach dem verlorenen Gefühl, berührt worden zu sein.

Agnes Gerstenberg schickt ihre Protagonistin in eine rätselhafte Schleife aus Wiederholungen, getreu der psychoanalytischen Prämisse "erinnern, wiederholen und eurcharbeiten", damit nicht immer wiederholt werden muss. Nur so lernt Josy, wie vielgestaltig das "Berühren" sein kann, wenn es aus einem Verhältnis entspringt und nicht mehr einseitig ist. Am Ende macht Josy diese Fülle an Möglichkeiten, Definitionen und Situati­onen keine Angst mehr.

Auch als Roman im Aphaia Verlag

Unberührt

Besetzung: 2 Dame(n) , 2 Herr(en)
Alter: empfohlen ab 16
Frei zur: UA


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